Mittwoch, 2. Mai 2012

Ist der Plasmaschneider ein echtes Schweißgerät?

Ist ein Plasmaschneider eigentlich ein echtes Schweißgerät oder nur die Karikatur dessen, diese oder ähnliche Frage derselben Richtung sind sicherlich nicht nur dem geneigten Leser dieses recht speziellen Blogs das ein oder andere mal durch den Kopf gegangen.

Um diese Frage einmal schließend zu klären müssen wir uns natürlich nochmals mit den grundsätzlichen Dingen von Plasmaschneidern und Schweißgeräten auseinander setzen. Ich versuch dies mal auf die altmodische Art und Weise und stell die jeweiligen Punkte gegenüber. Anfangen könnte man ja mit den klassischen Anforderungen, die man an ein gängiges Schweißgerät hat.

Laut Definition soll durch das Verschweißen eine unlösbare Verbindung von Bauteilen unter Anwendung von Druck oder Wärme mit oder ohne Schweißzusatzstoffe entstehen. Diese Verbindung bzw. Verschweißung soll dann entweder temporär oder gar dauerhaft halten. Diese Definition ist inhaltlich der EN 14610 und der DIN1910-100 entnommen und kann so oder so ähnlich jedem Forum entnommen werden. Diese Definition passt natürlich zu allen gängigen Schweißverfahren, wobei man ergänzen muss, das ein Plasmaschneider, oder auch Plasmaschneidbrenner natürlich auch hervorragend zur Trennung von Bauteilen geeignet ist, nicht einzig zum Verbinden.

Hier bleibt also noch eine kleine Frage hinsichtlich der uns selbst auferlegten Problematik offen, wobei auch diese im Folgenden mit Sicherheit geklärt werden kann.

Nehmen wir nun einmal die Funktionsweise von normal üblichen Schweißgeräten und dem Plasmaschweißbrenner in den Fokus und versuchen hier Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede herauszuarbeiten und sinnvoll in unseren Sachverhalt mit einzubeziehen. Hier macht es wie ich denke Sinn mit dem Plasmaschneider zu beginnen und dann aus diesem Resultat Vergleiche zu ziehen.

Also, wie in öffentlich zugänglichen Foren und natürlich den unendlichen Weiten des World Wide Web zu entnehmen ist, funktioniert ein Plasmaschweißgerät (festgehalten in der EN ISO 4063: Prozess 151) mittels der Erzeugung eines Plasmastrahls, welcher durch die Erzeugung eines Lichtbogens durch hocherhitztes elektrisch leitendes Gas dem Gerät seinen Namen zu geben scheint. Die hierzu verwendeten Schutzgasgemische sind meist Gemische aus Argon und Wasserstoff, oder aus Argon und Helium. Auffällig ist hier die Verwendung von Edelgasen die im Laufe des Schweißprozesses als inerte Gase wirken und so eine Oxidation am Werkstück verringern, bzw. sogar verhindern können. Technische Raffinessen wie wassergekühlte Kupferdüsen helfen bei der Erzeugung einer zylindrischen Gassäule, welche wiederum eine enorme Energiekonzentration und damit deutlich höhere Schweißgeschwindigkeiten zulassen.

Da der interessierte Leser spätestens jetzt festgestellt hat, dass der eben beschriebene Prozess auch innerhalb eines WIG-Schweißgerätes, welches ja wie der Name sagt ebenfalls mit inerten Gasen funktioniert, abläuft, kann man denke ich klar resümieren, Plasmaschneiden ist eine Schweißtechnik und hebt sich in seiner Funktionsweise nicht allzu stark von vielen anderen Schweißverfahren ab.

Zum Ende der selbstgeführten Debatte wird also festgehalten, ein Plasmaschneider ist ein Schweißgerät und sollte fortan nie wieder unter eventuellen Identitätsproblemen leiden müssen. Und falls Sie einen Plasmaschneider suchen, finden Sie ihn hier.

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