Dienstag, 2. Oktober 2012

Was bedeutet eigentlich das „Plasma“ in Plasmaschneider

Plasma ist ein in der Physik als Gas bekannter Stoff, dessen Bestandteile in Elektronen, sowie Ionen teilweise bis vollständig aufgeteilt sind. Daraus kann man schließen, dass in Plasma massenhaft freie Ladungsträger enthalten sind. Betrachtet man das Ganze in größerem Rahmen, so kann man feststellen, dass fast einhundert Prozent der in unserem Universum vorkommenden, sichtbar leuchtenden Materie im Plasmazustand vorliegen.

In der jetzigen Bedeutung geht der Begriff Plasma auf den Herren Irving Langmuir zurück, welcher sich neben der Verbesserung der Vakuumtechnik und der Aufklärung der Atomtheorie eben auch mit ionisierten Gasen beschäftigte und jenen ihren heutigen Namen gab. Da Plasma aber nicht ganz so leicht zuzuordnen ist, was den Aggregatzustand betrifft jedenfalls, spricht man von Plasmazustand, was bereits oft als vierter Aggregatzustand gehandelt wird. Was das alles mit dem Plasmaschneider zu tun hat liegt dabei allerdings klar auf der Hand, denn elektrisch leitende Gase passen ganz gut zum Bild der meisten Schweißprozesse. Am besten kann man sich diesen Vorgang vorstellen wenn man sich die sogenannte Plasmalampe vor Augen ruft, welche jeder schon mehr als einmal gesehen hat. Das ist dieses einer Glaskugel ähnliche Gerät, aus deren Mitte meist farbige Lichtstrahlen an den Glasrand geworfen werden.

Aber auch wenn das Wort Plasma als solches schon so gut wie nicht greifbar ist und eine genauere Beschreibung sehr komplexer Ausmaße annähme, von dem Versuch der vollständigen Erklärung kann man sich nahezu verabschieden, kann man durchaus konkreter werden und die verschiedenen Plasmen nach ihren Eigenschaften noch genauer definieren. Als Beispiele seien Hochdruckplasmen, Nichtideale Plasmen oder auch kalte Plasmen genannt. Das Ganze kann man dann noch mit evtl. enthaltenden Bestandteilen oder gar Erzeugungsmechanismen verbinden, wodurch Namen wie das elektrisch erzeugte Quecksilber-Hochdruckplasma entstehen. Den kleinsten Rahmen bietet wohl der in der Teilchenphysik als Quark-Gluon-Plasma bezeichnete quasi-freie Zustand von Gluonen und Quarks.

Man sieht also, dass das in einem verwendete Schweißplasma einen wissenschaftlich hochinteressanten Hintergrund hat und so dieses spezielle Schweißverfahren in ein neues Licht rückt. Wer also das nächste Mal zum Plasmaschneider greift sollte sich über den hochwissenschaftlichen Ansatz seiner Funktionsweise bewusst sein oder es noch werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen